讓海德格為您朗讀賀德麟 / Lassen Heidegger für Sie Hölderlin vorlesen
賀德麟(Johann C. F. Hölderlin, 1770-1843)雖是詩人,卻跟哲學家特別有緣。他生前是德意志觀念論大將黑格爾(Georg W. F. Hegel, 1770-1831)及謝林(F. W. J. Schelling, 1775-1854)就讀於杜賓根新教修道院(Tübinger Stift)時的同學,死後則特別受到狄爾泰(Wilhelm Dilthey, 1833-1911)、尼采(Friedrich W. Nietzsche, 1844-1900)、海德格(Martin Heidegger, 1889-1976)等人之推崇。(參見:Rüdiger Safranski,Ein Meister aus Deutschland: Heidegger und seine Zeit,第319頁。)今天就讓我們來認識一下賀德麟,更正確地說是認識一下海德格眼中的賀德麟。
眾所週知,海德格喜歡談詩人。對他來說,卻不是隨便什麼粗通對仗、不識聲韻的阿貓阿狗均可算作詩人。故能被他看得上眼的詩人,肯定是不同凡響。在海德格眼中,賀德麟則更了不起,堪稱為「詩人中的詩人(Dichter des Dichters)」。(參見:Martin Heidegger, Gesamtausgabe Bd. 4: Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung,第33頁。)
正因為他對賀德麟如此之看重,故其不光是在口頭上稱頌讚美他的詩,更還特別為此開課演講、撰文評論。其第一門談論賀德麟的演講課是1934年冬季學期的「賀德麟的讚歌〈日爾曼人〉與〈萊茵河〉(Hölderlins Hymnen „Germanien“ und „Der Rhein“ )」。第一場公開的演講則是1936年4月2日在羅馬的德意文化中心裡舉行的〈賀德麟與詩作之本質(Hölderlin und das Wesen der Dichtung)〉。值得岔題一談的是:由於那時洛維特(Karl Löwith, 1889-1976)人也在羅馬,故海德格有跟他這位正準備要流亡日本的猶太學生會面;後者也因此留下了一段歷史性紀錄,微露其對海德格當時的政治態度之不滿。言歸正傳。後來,海德格在1944年將〈歸鄉:致親人(Heimkunft / An die Verwandten)〉及〈賀德麟與詩作之本質〉兩篇文稿匯編成冊,以《賀德麟詩作注疏(Erläuterungen zu Hölderlins Dichtung)》為名發行。1951年,他趁著該書再版時,加入曾單獨刊登過的兩篇文章〈賀德麟的讚歌:如在節日時……(Hölderlins Hymne: Wie wenn am Feiertage …)〉(1941)及〈賀德麟的詩:追思(Hölderlins Gedicht: Andenken)〉(1943)。到了1971年該書出第四版時,他又增添〈賀德麟的大地與天空(Hölderlins Erde und Himmel)〉及〈詩(Das Gedicht)〉這兩篇文章。海德格對賀德麟的詩的詮釋,主要即是以這六篇文章為代表。
事實上,除了上述那些書面的闡釋及口頭的報告之外,海德格甚至還在1963年時親自錄製了一張詩歌朗誦唱片「馬丁•海德格朗讀賀德麟(Martin Heidegger liest Hölderling)」。不過,他並沒有將賀德麟的詩全都唸出來,而是僅挑出以下十首具代表性的詩:〈勉勵(Ermunterung)〉、〈漫遊(Die Wanderung)〉、〈歸鄉(Heimkunft)〉、〈和平慶典(Friedensfeier)〉、〈伊斯特河(Der Ister)〉、〈何謂神?(Was ist Gott?)〉〈何謂人類生命?(Was ist der Menschen Leben?)〉、〈卻住小屋裡(Aber in Hütten wohnet)〉、〈有如海岸(Wie Meeresküsten)〉、〈故鄉(Heimath)〉。他在唱片一開頭,還有說點簡短的前言,後者在《賀德麟詩作注疏》於1981年被編訂為《海德格全集》第四卷時,亦被納入附錄一併刊行。
嚴格來講,海德格對賀德麟的詩之入迷雖還不至於到「小賀控」(有關「控」字的定義詳參:這裡)的地步,但肯定也非比尋常。譬如他在死前甚至還要求其二兒子Hermann在其葬禮上誦讀他所挑選出來的賀德麟詩句,以作為對其親友的告別語。(參見:Walter Biemel,“Martin Heidegger: Die deutsche Existenzphilosophie (I)“,收錄於:Die Grossen: Leben und Leistung der sechshundert bedeutendsten Persönlichkeiten unserer Welt,Bahn X/2,第674頁。)
到底賀德麟的詩有何特別之處,能讓海德格如此著迷呢?海德格認為:「這些詩有如是個無廟的神龕,裡頭保藏著詩造之物。」又說:「對我們而言,賀德麟的詩乃是一種業命(Schicksal)。此業命靜候著趨死者去應和它。」(參見:Martin Heidegger,同上書,第7、195頁。)但他這究竟是什麼意思呢?此實非一時片刻即能探知,故煩請看倌自行購書研究研究。若您無心深究,倒也沒什麼大不了。因為就連海德格自己也說:「或許對這些詩歌的每一次闡釋都是一場飄落到鐘上的雪」、「詩歌在『無詩意的諸語言』之噪音裡,就如懸於曠野中的一口鐘因為一場輕飄覆蓋其上的降雪而走了音。」(參見:Martin Heidegger,同上書,第7-8頁。)換言之,海德格認為:用非詩的語言來詮釋詩只會讓詩本身變了調,故我們應該乾脆讓詩去為自己說話。畢竟再怎麼優秀的注解也不能取代閱讀原詩的經驗;就像再怎麼閱讀美食評鑑報導,也不等於就是親口品嘗了原汁原味。毋怪乎海德格才會又接著說道:「任何解釋之最後、但也最為艱難的一步就是:跟其諸般闡釋一道在詩之純粹現身之前消逝。」(參見:Martin Heidegger,同上書,第8頁。)
既然人家都這麼說了,那麼我們在此還是別再費神去用非詩的語言來談論詩吧!反之,我們倒可以去直接聆聽詩,聽聽海德格親口朗誦的詩。畢竟唯有直接透過聽,才有可能聽懂。
以下,我們將從他的賀德麟詩歌朗誦唱片中挑出一首來聽,亦即:〈和平慶典〉。之所以挑它,是因為該詩中有一行特別著名的詩句,曾被海德格及高達美(Hans-Georg Gadamer, 1900-2002)引述並解說過,亦即其第八段裡的:「自從我們是一場對話、並且聽到彼此(Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander)」。不過,令人玩味的是:海德格在唱片前言裡並未強調此句,而是希望聽眾們注意該詩第五段的一行詩句「其應在深邃試煉中被掌握(Tiefprüfend ist es zu fassen)」,並以其作為指導人如何傾聽賀德麟詩歌的三大提示語之一。此外,海德格還提醒我們:「透過反覆地聽,我們將更加地有所聽。」(參見:Martin Heidegger,同上書,第195-6頁。)講得白一點就是:聽不懂也沒關係,反正多聽幾遍就會越聽越懂。至於不懂德語的看倌,則不妨就把它當作海德格降頭術的咒語來聽,說不定聽久了也會帶來
Friedrich Hölderlin
Friedensfeier
Ich bitte, dieses Blatt nur gutmütig zu lesen. So wird es sicher nicht unfaßlich, noch weniger anstößig sein. Sollten aber dennoch einige eine solche Sprache zu wenig konventionell finden, so muß ich ihnen gestehen: ich kann nicht anders. An einem schönen Tage läßt sich ja fast jede Sangart hören, und die Natur, wovon es her ist, nimmt’s auch wieder.
Der Verfasser gedenkt dem Publikum eine ganze Sammlung von dergleichen Blättern vorzulegen, und dieses soll irgend eine Probe sein davon.
(I)
Der himmlischen, still widerklingenden,
Der ruhigwandelnden Töne voll,
Und gelüftet ist der altgebaute,
Seliggewohnte Saal; um grüne Teppiche duftet
Die Freudenwolk und weithinglänzend stehn,
Gereiftester Früchte voll und goldbekränzter Kelche,
Wohlangeordnet, eine prächtige Reihe,
Zur Seite da und dort aufsteigend über dem
Geebneten Boden die Tische.
Denn ferne kommend haben
Hieher, zur Abendstunde,
Sich liebende Gäste beschieden.
(II)
Und dämmernden Auges denk ich schon,
Vom ernsten Tagwerk lächelnd,
Ihn selbst zu sehn, den Fürsten des Fests.
Doch wenn du schon dein Ausland gern verleugnest,
Und als vom langen Heldenzuge müd,
Dein Auge senkst, vergessen, leichtbeschattet,
Und Freundesgestalt annimmst, du Allbekannter, doch
Beugt fast die Knie das Hohe. Nichts vor dir,
Nur eines weiß ich, Sterbliches bist du nicht.
Ein Weiser mag mir manches erhellen; wo aber
Ein Gott noch auch erscheint,
Da ist doch andere Klarheit.
(III)
Von heute aber nicht, nicht unverkündet ist er;
Und einer, der nicht Flut noch Flamme gescheuet,
Erstaunet, da es stille worden, umsonst nicht, jetzt,
Da Herrschaft nirgend ist zu sehn bei Geistern und Menschen.
Das ist, sie hören das Werk,
Längst vorbereitend, von Morgen nach Abend, jetzt erst,
Denn unermeßlich braust, in der Tiefe verhallend,
Des Donnerers Echo, das tausendjährige Wetter,
Zu schlafen, übertönt von Friedenslauten, hinunter.
Ihr aber, teuergewordne, o ihr Tage der Unschuld,
Ihr bringt auch heute das Fest, ihr Lieben! und es blüht
Rings abendlich der Geist in dieser Stille;
Und raten muß ich, und wäre silbergrau
Die Locke, o ihr Freunde!
Für Kränze zu sorgen und Mahl, jetzt ewigen Jünglingen ähnlich.
(IV)
Und manchen möcht ich laden, aber o du,
Der freundlichernst den Menschen zugetan,
Dort unter syrischer Palme,
Wo nahe lag die Stadt, am Brunnen gerne war;
Das Kornfeld rauschte rings, still atmete die Kühlung
Vom Schatten des geweiheten Gebirges,
Und die lieben Freunde, das treue Gewölk,
Umschatteten dich auch, damit der heiligkühne
Durch Wildnis mild dein Strahl zu Menschen kam, o Jüngling!
Ach! aber dunkler umschattete, mitten im Wort, dich
Furchtbarentscheidend ein tödlich Verhängnis. So ist schnell
Vergänglich alles Himmlische; aber umsonst nicht;
(V)
Denn schonend rührt des Maßes allzeit kundig
Nur einen Augenblick die Wohnungen der Menschen
Ein Gott an, unversehn, und keiner weiß es, wenn?
Auch darf alsdann das Freche drüber gehn,
Und kommen muß zum heil'gen Ort das Wilde
Von Enden fern, übt rauhbetastend den Wahn,
Und trifft daran ein Schicksal, aber Dank,
Nie folgt der gleich hernach dem gottgegebnen Geschenke;
Tiefprüfend ist es zu fassen.
Auch wär uns, sparte der Gebende nicht,
Schon längst vom Segen des Herds
Uns Gipfel und Boden entzündet.
(VI)
Des Göttlichen aber empfingen wir
Doch viel. Es ward die Flamm uns
In die Hände gegeben, und Ufer und Meersflut.
Viel mehr, denn menschlicher Weise
Sind jene mit uns, die fremden Kräfte, vertrauet.
Und es lehret Gestirn dich, das
Vor Augen dir ist, doch nimmer kannst du ihm gleichen.
Vom Allebendigen aber, von dem
Viel Freuden sind und Gesänge,
Ist einer ein Sohn, ein Ruhigmächtiger ist er,
Und nun erkennen wir ihn,
Nun, da wir kennen den Vater
Und Feiertage zu halten
Der hohe, der Geist
Der Welt sich zu Menschen geneigt hat.
(VII)
Denn längst war der zum Herrn der Zeit zu groß
Und weit aus reichte sein Feld, wann hat's ihn aber erschöpfet?
Einmal mag aber ein Gott auch Tagewerk erwählen,
Gleich Sterblichen und teilen alles Schicksal.
Schicksalgesetz ist dies, daß alle sich erfahren,
Daß, wenn die Stille kehrt, auch eine Sprache sei.
Wo aber wirkt der Geist, sind wir auch mit, und streiten,
Was wohl das Beste sei. So dünkt mir jetzt das Beste,
Wenn nun vollendet sein Bild und fertig ist der Meister,
Und selbst verklärt davon aus seiner Werkstatt tritt,
Der stille Gott der Zeit und nur der Liebe Gesetz,
Das schönausgleichende gilt von hier an bis zum Himmel.
(VIII)
Viel hat von Morgen an,
Seit ein Gespräch wir sind und hören voneinander,
Erfahren der Mensch; bald sind wir aber Gesang.
Und das Zeitbild, das der große Geist entfaltet,
Ein Zeichen liegt's vor uns, daß zwischen ihm und andern
Ein Bündnis zwischen ihm und andern Mächten ist.
Nicht er allein, die Unerzeugten, Ew'gen
Sind kennbar alle daran, gleichwie auch an den Pflanzen
Die Mutter Erde sich und Licht und Luft sich kennet.
Zuletzt ist aber doch, ihr heiligen Mächte, für euch
Das Liebeszeichen, das Zeugnis
Daß ihr's noch seiet, der Festtag,
(IX)
Der Allversammelnde, wo Himmlische nicht
Im Wunder offenbar, noch ungesehn im Wetter,
Wo aber bei Gesang gastfreundlich untereinander
In Chören gegenwärtig, eine heilige Zahl
Die Seligen in jeglicher Weise
Beisammen sind, und ihr Geliebtestes auch,
An dem sie hängen, nicht fehlt; denn darum rief ich
Zum Gastmahl, das bereitet ist,
Dich, Unvergeßlicher, dich, zum Abend der Zeit,
O Jüngling, dich zum Fürsten des Festes; und eher legt
Sich schlafen unser Geschlecht nicht,
Bis ihr Verheißenen all,
All ihr Unsterblichen, uns
Von eurem Himmel zu sagen,
Da seid in unserem Hause.
(X)
Leichtatmende Lüfte
Verkünden euch schon,
Euch kündet das rauchende Tal
Und der Boden, der vom Wetter noch dröhnet,
Doch Hoffnung rötet die Wangen,
Und vor der Türe des Hauses
Sitzt Mutter und Kind,
Und schauet den Frieden
Und wenige scheinen zu sterben,
Es hält ein Ahnen die Seele,
Vom goldnen Lichte gesendet,
Hält ein Versprechen die Ältesten auf.
(XI)
Wohl sind die Würze des Lebens,
Von oben bereitet und auch
Hinausgeführet, die Mühen.
Denn alles gefällt jetzt,
Einfältiges aber
Am meisten, denn die langgesuchte,
Die goldne Frucht,
Uraltem Stamm
In schütternden Stürmen entfallen,
Dann aber, als liebstes Gut, vom heiligen Schicksal selbst,
Mit zärtlichen Waffen umschützt,
Die Gestalt der Himmlischen ist es.
(XII)
Wie die Löwin, hast du geklagt,
O Mutter, da du sie,
Natur, die Kinder verloren.
Denn es stahl sie, Allzuliebende, dir
Dein Feind, da du ihn fast
Wie die eigenen Söhne genommen,
Und Satyren die Götter gesellt hast.
So hast du manches gebaut,
Und manches begraben,
Denn es haßt dich, was
Du, vor der Zeit
Allkräftige, zum Lichte gezogen.
Nun kennest, nun lässest du dies;
Denn gerne fühllos ruht,
Bis daß es reift, Furchtsamgeschäftiges drunten.